Dienstag, 30. Januar 2018

"Geh mal an die frische Luft...!"

Diesen Satz kennen viele heute Erwachsene aus ihrer Kinder- und Jugendzeit und unsere heutigen Kinder sicherlich auch zur Genüge. "Geht mal an die frische Luft" suggeriert Spiel, Spaß und Sport bis zum Anbruch der Dunkelheit, Freunde treffen, Aktivität halt. In der heutigen Zeit, in der viel gesessen wird, ob in Schule, Beruf oder in der Freizeit vor Computern und Playstation, ist das ein wertvoller Ausgleich. Denn wer sitzt (bis auf wenige Ausnahmen)  an dieser ominösen "frischen Luft" draußen auf einer Bank und zockt irgendwas auf dem Smartphone?
Nein, nein, "Geh mal an die frische Luft" ist mit Bewegung verbunden. Ob Joggen oder Nordic Walking, Parcours oder Wakeboard, mit dem Fahrrad unterwegs oder sogar zu Pferd, Bewegung tut immer gut, vertreibt miese Gedanken und hält den Körper in Form - sorry, in Shape, wie es heutzutage heisst. Frische Luft ist also positiv für Leib und Seele, für Mensch und Tier gleichermaßen. Jetzt, wo der Winter sich so gaaaanz langsam verabschiedet, die Tage allmählich länger werden und auch die Temperaturen etwas ansteigen, ist man gleich viel motivierter, die zwar warme, aber auch etwas wintermuffige Bude zu verlassen und dem Sofa die Möglichkeit zu geben, sich etwas von den Strapazen der langen dunklen Abende auf selbiger vor der Glotze mit Serien-Dauergucken zu erholen!
"Geh mal an die frische Luft", meistens im Nachsatz mit "Das tut dir mal ganz gut" ergänzt von wohlmeinenden Menschen zeugt von Sorge, nicht unbedingt von Vorwurf. Jemand möchte, dass es uns besser, um nicht zu sagen gut geht. Auch nach einer Krankheit, verbunden mit Fieber, Schmerzen, Unwohlsein ist der erste Spaziergang zwar meistens anstrengend, wird aber überaus häufig mit "Das hat mal richtig gut getan" kommentiert.
Draußen ist die Aussicht einfach besser, man kann den Blick auf "Weit" stellen und die klaren Farben und die Gerüche der Außenwelt wahrnehmen. Wenn man ein wenig achtsam durch die Natur streift, das Ipod zuhause läßt und auch die Ohren nicht verstöpselt, schärft man die Sinne für das, was normalerweise mit "ist halt da" bezeichnet wird. Und man staunt einmal mehr, wieviel man eigentlich verpasst hat seit damals, als unsere Eltern uns zum Spielen mit den Kumpels rausgeschickt haben. Wohlmeinend und mit dem Wissen, dass es uns danach nicht nur besser geht, sondern richtig gut!

Noch ein kritischer Nachsatz, den ich mir nicht verkneifen kann: Wenn diese "frische Luft" und dieses "Draußen" so super ist und uns so gut tut, warum machen wir Menschen das dann mit der uns eigenen Hartnäckigkeit einfach kaputt???

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