Mittwoch, 27. April 2016

Jeannie und die Sprache der Katzen Vol. I

Neinnein, ich hab keine Halluzinationen oder sowas, es ist nur eine allgemeine Betrachtung der Laute, die mir die bezaubernde Jeannie tagtäglich so präsentiert. Allgemein bekannt ist ja nun die Tatsache, dass das klassische "MIAU" nur von den Katzen erlernt wurde, um seinen Menschen anzusprechen! Unter Artgenossen wird so gut wie nicht miaut, jedenfalls nicht bei den "naturbelassenen". Die verständigen sich eher mittels Körpersprache oder Brummlauten, aber extra für uns (und irgendwie auch wieder für sich) haben sie artikulierte Laute kreiert. Clever, oder? Schließlich muss man es ja sagen können, wenn der Napf mal wieder leer ist!
Aber da ist noch sooo viel mehr! Habt ihr auch mal genau hingehört? Es ist wahrlich faszinierend, was die kleine schwarze Fellnase so alles hervorbringt, um zu gefallen oder Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich versuche das mal zu schildern und zu übersetzen!


Das laute, leicht fragend wirkende "MIAU?" (ja,tatsächlich mit Fragenzeichen hintendran!) lässt Jeannie vorwiegend hören, wenn sie spielen will. Dieses Spiel bezieht mich unbedingt ein, weil ich der leckerliewerfende Teil des Spiels bin und Jeannie der leckerliefangende Teil. Mittlerweile stellt sie mit ihren Fangskills gestandenen Welttorhüter wie Iker Casillas oder Manuel Neuer in den Schatten. Diesess "MIAU" ist ebenso unmissverständlich wie drängelnd, weil Jeannie - sollte ich eine Reaktion in Richtung Leckerlietüte zeigen - sofort in die Ausgangsposition rennt und erwartungsvoll schaut. Meist findet dieses Spiel übrigens statt, wenn ich am Lappi sitze und mir neue Blogeinträge einfallen lasse. Das ist auch ein Grund dafür, warum manche Beiträge eher kurz gehalten werden: Die Pflicht als Katzenbesitzerin ruft, und das recht laut und eindringlich! ;-)

Das eher abgeschwächte, leisere "Mauuu" höre ich öfter, wenn Madame sich auf ihrem Lieblingsplatz auf dem Sitzwürfel direkt an der Heizung räkelt und streckt. Das klingt angenehm und es erfreut mich immer wieder aufs neue. Sinn dieses "Mauu" scheint also zu sein, eine gewisse Zufriedenheit auszudrücken und wenn Jeannie zufrieden ist, bin ich es auch. :-)

Eher wieder laut und etwas quengelig klingt Jeannies wiederholtes "MIIIIUUUUH" und das kündigt in der Regel einen bevorstehenden Toilettengang an! Ja, es ist, als wenn sie eine Art Vorwarnung rausgibt, dass a) bloss keiner Richtung Katzenklo zu gehen hat, während sie ihr Geschäftchen macht, b) der Toilettenservice schon mal in Bereitschaft geht und c) es kurzfristig unangenehm riechen wird. Sehr nett von der Kleinen, das vorher anzusagen!
Es ist allerdings auch schon vorgekommen, dass sie diesen Laut augestoßen hat, weil ihr schlecht geworden ist und sie sich übergeben muss. In diesen Fall hat man circa 20 Sekunden Zeit, Badezimmermatten und was man sonst noch so an Textilien nicht vollgekotzt haben will, in Sicherheit zu bringen, bevor sie dann tatsächlich diese alarmierenden Würgegeräusche von sich gibt (in Fachkreisen auch "Kotzcountdown" genannt). Man kennt das und das muss nicht weiter kommentiert werden, ne? ;-)

Manchmal haut es mich echt vom Hocker, wie Jeannie mit einem simplen "brrrrmmh" oder einem "brrrrüpp" oder "mmrrhhmm" auf allgemeine Fragen und/oder Komplimente an sie antwortet. Das finde ich wirklich bemerkenswert und ungewöhnlich. Auch wenn ich meine Mieze hier als Quatschtante oute, manchmal komme ich mir vor, als verstünde sie jedes Wort und ich hoffe, das bilde ich mir nicht nur ein!
Ein kleines Beispiel: Ich komme von der Arbeit, Jeannie wartet oben auf der Treppe auf mich. Ich sage meist: "Ja hallo Jeannie! Hast du schon auf mich gewartet? Feine Maus!" und Madame antwortet mit einem "Mhrrmmmrhm" und schon ist mein Tag gerettet. Ich muss nicht erwähnen, dass sie abends noch mit einem "brrrüpp" auf Gutenachtwünsche reagiert, oder?

Oh, da hinten ruft jemand laut und deutlich "MIAU?" Die Mieze möchte Action und da will ich ja nicht der Spielverderber sein! ;-)

Liebe Grüße an eure Fellnasen vom
Copinchen und der bezaubernden Jeannie!

Sonntag, 24. April 2016

Tollpatsch-Training: An Tagen wie diesen!

Kennt ihr das Gefühl, wenn etwas besser klappt, als ihr es euch in euren kühnsten Träumen nicht vorzustellen gewagt habt? Es ist einfach toll und unvergleichlich!
Aber von vorne: Es ging im Kern um das Thema "Was passiert, wenn wir die große Kuh Lotti mit Romi, Mäxchen und Resi zusammen lassen?!" und die Vorzeichen dafür standen gar nicht mal so gut dafür. Mäxchen berichtete ja neulich vom großen Durchbruch, an dem er komplett unschuldig ist, da er nicht mal annähernd Hörner oder die Power eines großen braunen Charolais-Rindviechs besitzt!
Mit dem Einstürzen der Trennwand standen wir vor einem Problem. Was machen wir mit Pferd, Pony und Kalb, deren "Zimmer" quasi von Lotti annektiert wurde wie die Krim von den Russen? Was, wenn sie ihren tariflich gewährten Anspruch auf ihre Unterkunft mit einer Demo in Form von komplett zerstörten Paddockzäunen, Buddellöchern, zermantschtem Heu und schließlich eine spektakuläre Flucht auf die Nachbarhöfe manifestieren? Also mal so richtig Chaos anrichten, evtl. mit Spätschäden und rechtlichen Konsequenzen?
Nein, da gab es nur eins: Lotti muss ihr Single-Dasein aufgeben (immerhin ist sie zu allem Überfluss auch noch schwanger und der Vater kümmert sich nicht wirklich um sie!) und sich endlich der Konfrontation mit dem etwas hysterischen Arabowestfalen und seinem Adjutanten, dem quirligen Mäxchen und nicht zuletzt der zickenden Teenie-Kuhdame Resi stellen. Auf Gedeih und Verderb!
Alpträume von aufeinander losgehenden Rindviechern und Equiden plus die spannende Frage, welcher Fraktion sich Resi wohl anschließen würde, waberten seit Tagen, Wochen in den besorgten Köpfen der Zweibeiner herum! Wenn Romi zum Beispiel seine neu erworbenen Skills in Cutting bzw. Stierkampf bei Lotti anwenden wollte, könnte er aufgrund der hormonellen Situation der Dame und ihrer hervorragenden Bewaffnung durch zwei anständige Kopfhörner durchaus den Kürzeren ziehen! Andererseits könnte Romi durch einen gezielten Angriff das Ungeborene in Lottis Bauch gefährden. Man denke daran, wie Klein-Resi ihrerzeit versuchte, sich den Territorialansprüchen des doppelt und dreimal so großen Fuchses durch einen gewagten Sprung über den stromverstärkten Holzzaun zu entziehen, nicht ohne diesen komplett zu zerstören. Nicht auszudenken, wenn knapp 650 kg in Panik oder eben Angriffslust geratenes Rind diesen Stunt kopieren würde! Der Zaun nebst umliegende Grasnarbe wären für immer verloren bzw. mit viel Aufwand verbunden und die Schlacht von Waterloo wäre ein Kindergeburtstag im direkten Vergleich.
Andererseits würden sich für Lotti völlig neue Welten offenbaren: Sie, die auch beim Vorbesitzer wegen ihrem unberechenbaren Wesen meist im Stall gehalten wurde, könnte endlich mit den anderen draußen laufen und das WG-Zimmer nur bei Bedarf aufsuchen. Für sie wäre eine erfolgreiche Zusammenführung also der 6er im Lotto!
Geplant war dies natürlich erst zur Eröffnung der Weidesaison, aber nun war die Katastrophe halt schon da und man musste es riskieren, bevor es zu einer Meuterei kommt, die in dieser Form noch nicht beobachtet werden konnte.
Mit viel Herzklopfen wurde also der Zaun vorab verstärkt, Schwachstellen beseitigt, Hindernisse aus dem Weg geräumt und der Reitplatz für eventuelle kriegerische Handlungen als Rückzugsort geöffnet. Das Trio draußen mit frischem Heu und einer Portion Mash besänftigt. Die Probantin, die innen mit den Hufen scharrt, weil sie den Frühling riechen kann und nach draußen drängt. Für die folgende Szene schlage ich den Soundtrack zu Braveheart vor:


Was dann geschah, hätte niemand auch nur ansatzweise für möglich gehalten!!!

Lotti tritt aus dem düstern Stall ans Tageslicht, die Sonne scheint dabei, was das Zeug hält, blinzelt, schaut nach rechts, schaut nach links, muht einmal und widmet sich dann einem frischen Grasbüschel, was die anderen wohl übersehen haben müssen.
Die anderen schauen kurz zu Lotti hin und knabbern weiter ihr Heu und das leckere Mash, welches sonst nur an hohen Feiertagen aufgetischt wird.
Mission accomplished!
Das wars.
Die erwarteten Grabenkämpfe blieben absolut aus.
Resi gesellte sich zu ihrer Spezieskollegin und wich ihr seitdem nur noch selten von der Seite.
Mäxchen gesellte sich zu seinem Boss, beriet sich kurz mit ihm und beide gingen auf den Sandplatz, um sich erstmal ausgiebig zu wälzen und ein wenig herumzuturnen. Ist ja auch wieder Zeit für die Bikinifigur!
Seitdem leben sie zufrieden beieinander, der Stall ist nun für alle da, die Bäume blühen und das Gras auf den Koppeln wartet darauf, von der kleinen Herde abgeweidet zu werden..
Auch dies ist eine Form von Tollpatsch-Training, da der Große ja zu Beginn der Kuh-Ära in SEINEM Stall einige Panikattacken bekam und sich nur langsam mit der Situation abzufinden vermochte. Nun gehören sie aber alle ihm (meint er zumindest) und würde sie tatsächlich beschützen, wenn ein Eindringling auftauchen würde.
Ein Happy-End also, obwohl es ja nicht das Ende ist. Bestimmt wird es noch einiges zu berichten geben! Aber für den Anfang reicht es erstmal mit Aufregung und Chaos.

Viele Grüße von unserer kleinen Farm
vom Copinchen! ;-)

Montag, 18. April 2016

Mäxchen bloggt: *** EIL *** -BREAKING NEWS!!!

Hallo, liebe Breaking Bad- und Prison Break-Freunde! Ich melde mich live vom neuesten Geschehen in unserer kleinen Stall-WG mit gemischten Spezies und selten war ein Titel passender als dieser hier. Es geht um einen brutalen Ausbruch, rohe Kraft und frei flottierende Naturgewalten, wie eine bekannte Zeitung mit vier großen Buchstaben titeln würde! ;-)
 Ouhaouhaouhaouha! Hier geht gerade dermaßen die Post ab, deshalb gibt's heute eine kleine Sonderausgabe, um euch auf dem Stand der Dinge zu halten.
Aber von vorne:
Neulich schrieb ich ja erst, dass ich immer an allem schuld bin. Diese Theorie hat das Grossrind Lotti soeben widerlegt bzw. zerlegt!
Denn die zerlegte in der Nacht von Freitag auf Samstag die einbetonierte Zwischenwand, die unser Apartment von ihrem bis dahin trennte. Oh, war das ein KRACH! Romi, der es ja vorzieht, draußen zu schlafen, war gerade in einer Tiefschlafphase, als Lotti den Durchbruch schaffte. Oh man, hatte der schlechte Laune, als er so unsanft vom Rumpeln und Krachen geweckt wurde!
Klein-Resi hat sich schnell hinter einem Baum versteckt und so stand ich dem Riesenrind alleine gegenüber. Huaah, hat die Hörner!
Sie schnaubte laut durch die Nase, und weil sie ja selber nicht die aller-allermutigste ist, hat sie sich vor Schreck über ihr selbst angerichtetes Chaos hinten an der Wand verschanzt. Ich glaube, Kühe sind nicht die allercleversten Geschöpfe auf der Erde, hihi!
Ok, ich hab dann gewiehert, bevor Lotti auch noch unseren Paddock einnimmt (und ggf verwüstet) und den Großen geweckt, der dachte, er hätte nur schlecht geträumt! Aber der Krach war real, und so sprang er auf seine Beine und schaute erstmal nach dem Rechten im Stall. Ich muss schon sagen, auch schlaftrunken und etwas wacklig auf den fuchsigen Stelzen strahlt er dennoch eine Art Autorität aus, so dass Lotti es vorzog, hinten an der Wand stehen zu bleiben und zu muhen, bis zweibeinige Hilfe nahte.
So kommt es, dass wir jetzt alle draußen campieren müssen und Lotti den ganzen Stall einnimmt. Und diesmal war ICH ES SICHER NICHT, der für Chaos gesorgt hat!
Dafür haben wir jetzt den Reitplatz zum Spielplatz erklärt bekommen, da kann man schon ein wenig Gras abzupfen und für den richtigen Weidegang üben. Romi übt auch, und zwar hat er seinen Cow-Sense mittlerweile so stark ausgebildet, dass er die arme kleine Resi dauernd über Zirkel und Mittellinie scheucht. Ich glaube, der strebt eine zweite Karriere als Cutting Horse an. Scheint ihm ja Spaß zu machen! Nur der armen Resi nicht. Mal sehen, wann die wieder mal durch den Zaun bricht....

Mit einem 3fach donnernden ICH WARS NICHT! lasse ich euch mal mit diesen Eindrücken allein und empfehle mich als
euer Mäxchen (KEIN Fluchthelfer im herkömmlichen Sinne)! ;-)

Mittwoch, 13. April 2016

Unsere kleine Reitschule: Rette uns, wer kann!

Eigentlich war es ein wunderbarer Frühlingstag: Die Sonne schien, nach der Zeitumstellung war es auch zum Ende der Abendreitstunde noch hell, die Vöglein sangen, zufriedene Tiere malmten ihr Heu und den 3 Reiterinnen und Schulpferden gedachte ich, die Geheimnisse guten Reitens näherzubringen. Ja, auch das Tüpfelpony Dino, der heimliche Star der Truppe, war mit von der Partie und er benahm sich, wie Ponys sich benehmen, wenn die Reiterin mit wachsendem Selbstvertrauen zu Werke ging. Gesittet, brav und dabei doch witzig aussehend mit seinen Tigerscheckenflecken und den wie mit Kajal umrahmten Augen trabte er seine Runden, wenn gefordert, ging artig Schritt, wenn er sollte und machte keine Anstalten, irgendeinen Unsinn wie losrennen oder stur stehenbleiben und womöglich grasen zu planen. Chanel, die ältere Oldenburgerdame, die ebenfalls seit Kurzem die Großpferdefraktion verstärkte, und der Haflinger Stanley machten ebenfalls ihren Job und es versprach, eine schöne und lehrreiche Unterrichtsstunde zu werden. :-)
Soweit, so gut. Im Hintergrund erblickte ich allerdings einen Rettungswagen mit Blaulicht, der an der Straßenecke stand. Nun, ich hoffte, dass er nicht mit Sirene am Reitplatz vorbeifahren würde, just wenn es an die Galopparbeit ging! Dass das nur ein Vorzeichen der nur wenig später über uns hereinbrechenden Situation war, wusste ich natürlich noch nicht. Solange der nur da herumstand, störte er ja nicht.
Doch DANN! erfüllte plötzlich ein fürchterliches Knattern die Luft, das relativ schnell näher kam: Man hatte den Rettungshubschrauber gerufen! Oh oh - da erschien das große gelbe Biest schon am Abendhimmel und er flog natürlich so niedrig, dass man beinahe das Weiße im Auge des Piloten erkennen konnte. Sofort rief ich meine Schülerinnen zu mir in die entgegengesetzte Ecke, deren Pferde brav folgten - bis auf Dino, der die willkommene Abwechslung zum Anlass nahm, einfach mal wie ein wildgewordener Handfeger über den Reitplatz zu wetzen! Der Hubschrauber kreiste tatsächlich einmal dicht über unseren Reitplatz: War der Pilot und sein Team eventuell an noch mehr Kundschaft interessiert???
Im Vorbeihoppeln bekam ich den halb erschrockenen, halb verschmitzt zu grinsen scheinenden Gefleckten zu fassen und wunderte mich gleichzeitig über die beinahe stoische Gelassenheit der Stute Chanel und dem Kollegen Stanley, der selbst auch immer mal wieder für eine Showeinlage sorgen konnte. Als ob der Hubi täglich über ihnen kreiseln würde, standen sie brav neben ihren Reiterinnen und harrten der Dinge. Dino hingegen prustete und schnaubte beinahe lauter als die Rotoren, als der Hubi sich schließlich auf dem freien Feld neben dem Reitplatz niederließ und langsam ausrotierte!
Zum Glück fand seine Reiterin den Ausbruch des kleinen Pummels witzig genug, um selbst noch lachen zu können, auch wenn sie doch ein wenig verschreckt wirkte. Und ich war froh, dass niemandem - weder den Mädels noch den Pferden - etwas passiert war! Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn der Luftraum über dem Reitplatz so voll ist!
Nun, da das gelbe Biest gelandet war, ließ ich die Mädels wieder aufsitzen, denn das würde nun ein Weilchen dauern, bis er wieder in die Lüfte steigen würde. Und die Pferde atmeten einmal tief durch und brachten - ja, auch der Dino! - die Unterrichtseinheit brav zuende. Erst als sie wieder sicher im Stall standen, hob der Hubi wieder ab. So artige Pferde!
An dieser Stelle möchte ich mal erwähnen, wie richtig und wichtig die Offenstallhaltung ist! Auch die Pferde, die gerade in eben diesem weilten, haben sich über den Hubschrauber kaum aufgeregt und blieben gelassen, auch als das Ding nur so knapp 10 Meter über uns kreiste. Ein Boxenpferd, was nur die vier Wände und mit etwas Glück ein Fenster hat, wäre sicherlich in Panik geraten wegen dem lauten, gefährlich klingenden Geräusch. Hier gab es, bis auf  Dinos kleine Extra-Ausdauertrainingseinheit, keinerlei Unruhe oder gar Panik. Ich bin darüber heilfroh, denn ich habe auch schon anderes erlebt, und darauf hätte ich gerne verzichtet. SO ist es doch viel besser!
Und der Dino, der kann solche Sperenzien auch ohne Hubschrauber veranstalten. Der hat es faustdick hinter den Ohren. ;-)

Pferdige Grüße vom
Copinchen!

Mittwoch, 6. April 2016

Tollpatsch-Trainingstagebuch "Wir zählen die Tage bis zum Anweiden" Vol. I!

Huiuiui!

Schrieben Mäxchen und ich nicht neulich einen Beitrag übers Bocken?

Gestern gab es eine neue Top-Performance zum Thema 'Breakdance for Horses' mit ganz neuen Variationen!

Zum Glück hat mein Gefühl mich nicht getrogen, der anfangs still im Regen stehende und patschnasse Romero stand unter High Voltage und so nahm ich statt den Sattel eine Longe, um das Gesamtkunstwerk vom Boden aus zu betrachten. Hierbei möchte ich aber nicht unerwähnt lassen, dass ich zuvor ungefähr 2 Mistboys voller Winterfell, Sand und Stressköttel entsorgt habe. Denn aus dem zunächst eher still und artig stehenden Fuchs wurde binnen Sekunden das Modell "Firebird 2016", was sich dadurch bemerkbar macht, dass praktisch aus dem Nichts heraus eine Art Sambatanz stattfindet, der sich so leicht nicht abstellen lässt! Da gibts nur eins: Irgendwie die Ausrüstung anbringen und ab auf dem Platz mit ihm, solange Schritt führen, wie es eben geht - dabei eine gewisse Strenge an den Tag legen, damit man ihn nicht plötzlich auf dem Arm hat -. und dann bleibt mir nichts anderes übrig, als die Longe lang zu lassen und abzuwarten, was dann passiert. Handschuhe sind hierbei Pflicht, denn was nun kommt, ist nichts für schwache Nerven und Arme!
Ich schreib mal kurz: Ein Hurrican an Bocksprüngen mit und ohne Schraube, backside kicks und sidekicks brach los. Im strömenden Regen natürlich. Meine "wait and see"-Strategie ohne hörbare Einwirkung (macht ihn nur noch heißer!), abgesenkter und nach hinten zeigender Peitsche und Blick auf die Schulter und Hufe hat sich bewährt, denn so dauert der Anfall nur schlappe 3 Minuten statt 10 oder gar 15 Minuten und nach der längeren Galopphase mit brüllendem Wiehern und ein paar Hüpfeinlagen mit Zwirbelschweif und hochgereckten Hals fällt er schnaufend in einen Stechtrab, bei dem Kopf und Hals sich sichtbar wieder entspannen und zeitgleich mit der Araberfahne wieder gen Boden sinken.
Nun ist er wieder ansprechbar. Der Orkan ist vorbei, das Pferd geht gelassen Schritt, tritt nun auch wieder 2-3 Huf über und wartet auf ein wenig Entertainment. Das kann er nun haben und so gelingen die Übergänge, Voltenzirkel und Tempounterschiede wie am Schnürchen. Wenn der Dampf dann mal raus ist, sind die Ohren und Hirnwindungen anscheinend wieder freigepustet! :-)
Noch ein Hinweis: Ich verzichte hier auf jegliche Hilfszügel, weil die bei Romi sowieso nix bringen. Würde ich ihn in der Firebird-Phase ausbinden, würde ich den Hurrican noch anfüttern, denn dann bekommt er Angst und rennt noch viel angespannter durch die Gegend und er beruhigt sich dann auch nicht mehr. Das höchste der Gefühle ist hier die flexible Doppellonge, die ich niemals um die Hinterhand lege, sondern nur über den Rücken. Durch das jederzeit länger-lassen-können kann man hier ein wenig mehr in die Versammlung mit positiver Anspannung gehen, diesen Zustand aber in einer Sekunde wieder auflösen, was für Romi sehr wichtig ist.
Übrigens benutze ich hier auch einen kompletten Beinschutz in Form von Fesselkopfgamaschen vorne und Streichkappen hinten. Ist ja schließlich ein Tollpatsch-Training und wir wollen ja nix riskieren, auch wenn die Gamaschen mit der tiefen Beugesehne und deren Unterstützungsband nichts zu tun und zu beschützen haben, auch wenn Hersteller einem dies glauben machen möchten. Aber es gibt mir ein sichereres Gefühl und ich agiere besonnener, wenn der "Firebird" abhebt. ;-) Und schließlich sollen Romi und Mäxchen ja einen netten Sommer auf ihren Weiden verbringen dürfen, gelle?

Entspannt geht es nach diesem Training noch ein wenig spazieren in die Felder mit wieder ruhigerem Puls und ohne Panikattacken, wenn uns der Trecker mit dem Güllefass hintendran entgegenrumpelt. Auch hier hat er Fortschritte gemacht und ich mit ihm! Und darauf kommt es ja an.

Pferdige Grüße vom
Copinchen! :-)


Samstag, 2. April 2016

Mäxchen bloggt: Zum Haareraufen!

Hallo, liebe Freunde des kurzen Sommerfells, ich bin's mal wieder, euer Mäxchen!
Und ich kann euch sagen, es frühlingt sehr! :-)))
Sogar der Große Tollpatsch gibt sich momentan tiefenentspannt und chillt so oft er kann (und das ist ziemlich oft im Moment) in der strahlenden Frühlingssonne. Und das scheint seinem ambivalenten Gemütszustand echt gut zu tun, denn er ist quasi nett zu mir! Sogar ziemlich nett, wenn man seine sonstigen Launen so kennt. Damit kann ich ja überhaupt nicht umgehen, da ist bestimmt ein Haken dran! Nur welcher? Wer der Meinung ist, er habe das arabowestfälische Spinnergenom entschlüsselt, schreibe mir bitte umgehend eine Message in die Kommentarfunktion. Denn NORMAL ist das NICHT!!!
Neulich hat er mir sogar beim Futter den Vortritt gelassen. Das kommt mir sehr suspekt vor und passiert auch nicht allzuoft. Dafür mobbt er unser Teeniekalb momentan ein wenig. "Resi, mach das nicht kaputt!" - "Resiii neiiin! Dumme Kuh!" und "RESI, LASS DAS!" hört man in diesen Tagen öfter von ihm, meist begleitet von einem unwirschen Gesichtsausdruck (und oh ja, den kann er!) und einem Tritt gegen die Boxenwand.
Der Hintergrund ist: Resi macht momentan echt viel Quatsch und ihr Herrchen streitet vehement ab, dass das unschuldig ausschauende Rindermädel das gemacht hat. Herrchen ist der Meinung, dass wir Equiden z.B. den Wasserhahn aufgemacht haben und vergaßen, ihn wieder zuzumachen, was wir in den 8 Jahren, in denen wir hier leben, noch nie gemacht haben. Resi hatte ihren Spaß an dem roten Hebel und bediente ihn, sooft es geht. Nun haben wir wieder eine Selbsttränke statt dem praktischen Tränkebecken, weil wir schon fast einen Freischwimmerschein in der Dauerpfütze machen konnten. Aber: RESI IST NATÜRLICH ABSOLUT UNSCHULDIG UND EUER ARMES MÄXCHEN SOLL DER ÜBELTÄTER GEWESEN SEIN. Gemein, ne?? Ich für meinen Teil bade meine Hüfchen jedenfalls in Unschuld, wenn sie es endlich geschafft hat, mit den sprießenden kleinen Hörnchen am Kopf endlich den etwas morschen Paddockzaun umzuschmeissen und wir alle in die große Freiheit abdampfen können. Ach, klar bekomme ich wieder den Schwarzen Peter, weil ich hin und wieder mein Schweiflein daran gescheuert habe. Weil der Fellwechsel da ist und das juckt doch immer so!
A propos Fellwechsel: Da machste was mit. Man kannn kaum noch atmen vor lauter schwarzen und roten langen Zottelfellhaaren. Wir sind alle gleichzeitig im Fellwechsel und - du meine Güte - da kommt aber auch was runter!
Ich steh ja nur so mittel darauf, dass mir jemand mit einer Striegelbürste im Fell rumpfuscht, das mach ich lieber nach guter alter Shettymanier: ab in die Wälzmulde und ausgiiiieeebig hin und herrollen. Doof ist nur, dass, just wenn ich das praktiziere, das kleine rote Rind diesen Plan auch gerade hat und dann extrem nah neben mir herumkullert, bis ich die Schnauze voll habe. Und dann kommt der Große und herrscht sie an, sie soll mich in Ruhe wälzen lassen! Das ist doch nett von ihm, oder? Irgendwie strahlt der mit angelegten Ohren und einem Hinterhuf im Anschlag wesentlich mehr Autorität aus als ich. Seltsam. Vielleicht sollte ich vor dem Spiegel mal ein ganzganz arg böses Gesicht einstudieren. Aber nun, die Kleene ist mir mittlerweile über den Kopf gewachsen... ;-)
Das große Exemplar in seiner Box ist eher friedlich. Die freut sich auch über 'ne Möhre, wartet auf den Weidegang wie wir und gibt nicht halb so viele freche Widerworte wie der Kuhteenie. Muss wohl gerade in einer Trotzphase sein. Aber: Waren wir nicht alle einmal jung und kess?

Nunja, momentan ist zwar die große Koppel noch nicht offen für uns (ich glaube, da sind noch ein paar Zaunpfähle auszutauschen, weil die Resi ja NIE WAS KAPUTTmacht) und man riecht täglich mehr vom köstlichen frischen Gras, aber lange kann das ja nicht mehr dauern, bis wir drauf dürfen. Und dann geht so richtig die Post ab, YIEPPPIIEEEEHHH!! :-))))

Bis dahin und immer schön beim Pferdeputzen den Mund geschlossen halten!
Es grüßt euch 
Euer Mäxchen (erfolgreicher Arabowestfalentherapeut und Rinderjugendberater)

Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...